Unzählige Systeme verwirren den unerfahrenen Kunden. Ein alter Hase im e-Commerce-Geschäft kennt längst die Tücken, wie auch die Vorteile, der verschiedenen Systeme! Aber längst nicht jeder erfahrene Online-Händler hat alle notwendigen Punkte auf seiner ToDo-Liste. Neben dem richtigen Live-System geht es auch noch um Dinge wie der richtige Provider und das richtige Hosting-Paket, die Auswahl des Domain-Namens, die Anbindung an ihr Warenwirtschafts-Systems, sowie die damit verbundenen Import- und Export-Schnittstellen, gleichwertige Bilder mit identischen Abmessungen, sowie in mehreren Größen für die diversen Ansichten, in Top-Qualität bei gleichzeitig geringem Speicherbedarf um die Ladezeit nicht zu überstrapazieren, qualitativ hochwertige Übersetzungen bei einem multilingualen Webshop und noch vieles mehr! Generell kann ich ihnen folgende Tipps mit auf den Weg zu ihrer ersten Online-Shop-Webseite mit auf den Weg geben:
- Informieren sie sich in erster Linie über ihr Wunsch-CMS und ziehen sie zu mindestens zwei weiteren Systemen einen detaillierten Vergleich! Haupt-Augenmerke sind dabei:
- Haben sie viele Produkte mit Variationen? Fast alle mir bekannten Shop-Systeme haben, zumindest ohne zusätzliche Plugins, massive Probleme beim Anlegen und Verwalten von Variationen. Oft muss jede Variation händisch erstellt werden. Eine sinnvolle automatisierte Erstellung ist uns nur bei Shopware bekannt. Aber auch zusätzliche, und oft sehr komplexe, Plugins führen nur bedingt zu einer deutlichen Vereinfachung. Prüfen sie diesen Sachverhalt unbedingt äußerst akribisch. Ansonsten erleben sie hier herbe Enttäuschungen, die oftmals zum kompletten Verwerfen des gesamten mühsam erstellten Projekts geführt haben. Kommt ihr Projekt mit wenigen, oder gar überhaupt keinen, Variationen aus, haben sie zumindest ein großes Problem bereits im Vorfeld beseitigt!
- Haben sie zu jedem Produkt nur ein Bild, oder oft bzw. immer mehrere Bilder? In diesem Fall ist die Medien-Verwaltung des gewählten Systems sehr entscheidend. Wer schon einmal mit WordPress, und vielleicht sogar schon in Verbindung mit dem e-Commerce-Plugin WooCommerce, gearbeitet hat, wird sehr wohl wissen, dass es hier ohne sehr strukturiertem Arbeiten, bereits ab 100 Bildern ziemlich ungemütlich und nervenaufreibend werden kann. Was das angeht ist WordPress Jahre hinter allen anderen Systemen schlicht und einfach stehen geblieben.
- Haben sie neben den Produkt-Texten sehr spezifische Vorstellungen zu den restlichen Beschreibungen, Button-Beschriftungen, Checkout-Texten usw. sind sie mit WooCommerce bereits durch. Es existiert nur ein einziges, und eigentlich gut funktionierendes, Plugin zur Bearbeitung der Sprach-Dateien: Loco-Translate! Damit können sie im Woo-Commerce-(WordPress-)Admin jede Sprachdatei einzeln aufrufen, die entsprechenden Texte suchen, finden und verändern. Anschließend wird diese einzelne Sprachdatei gespeichert. Das klingt bisher noch gar nicht so schlecht, oder? Allerdings legt jedes einzelne Plugin meistens eine eigene Sprachdatei an. Falls sie das System noch nicht all zu gut kennen ist ihnen also gar nicht bekannt in welcher Sprachdatei denn der gewünschte Text hinterlegt ist. Somit kann eine Suche nach einer einzelnen Textstelle bei 20 – 30 Plugins (durchaus Standard bei WordPress/WooCommece) gerne mal eine halbe Stunde oder länger dauern. Aber man muss das ja nur ein einziges Mal machen, oder etwa nicht? Genau, eben nicht! Denn bei jedem Update werden ihre mühsam eingepflegten Daten unwiderrufich überschrieben. Ein externes Sichern ist, wenn auch sehr mühsam, zwar möglich, aber ein Einspielen nach dem Update nicht. Ansonsten würde man damit ja alle neu dazu gekommenen Sprach-Variablen wieder auf den alten Stand zurück setzen. Es gibt bsi zum heutigen Tag keine Lösung für dieses Problem im größten und am meisten eingesetzten CM- bzw. Blog-System auf der Welt! Für mich ist dies das absolute KO-Kriterium für WordPress, aber entscheiden sie selbst.
- Nach diesen drei Haupt-Gesichtspunkten in Bezug auf ihr persönliches Produkt-Sortiment kommen wir jetzt zu einigen weiteren, durchaus ebenfalls bedeutenden, Funktionen:
- Um diesen Abschnitt mit etwas Positiven zu beginnen spreche ich kurz über den Kern eines jeden e-Commerce-CM-Systems: Der Checkout-Prozess! Wenn sich auch hier die einzelnen Systeme ein wenig unterscheiden kann man getrost sagen, dass hier jeder System-Anbieter mit oberster Priorität auf einen sauberen und verständlichen Ablauf bedacht war und dies auch entsprechend umgesetzt hat. Bei keinem mir bekannten System kommt es hier zu Total-Ausfällen oder für den Kunden unüberwindbare Probleme. Das Generieren eines vergessenen Passwortes, die Registrierung und eben auch die Bestell-Abwicklung („Checkout-Prozess“) ist für jeden Internet-User machbar. Sicher werden auch sie im Live-Betrieb geradezu haarsträubende E-Mail-Anfragen erhalten und sich fragen: Hat dieser Kunde/Interessent auch nur einen einzigen Hinweistext gelesen? Allerdings wird sie auch nahezu jede noch so „unsinnig“ erscheinende Frage zu Verbesserungen und Neuerungen an ihrem Online-Shop anregen. Eine große Rolle spielt nämlich die eigene „Betriebsblindheit“! Was für sie völlig selbstverständlich erscheinen mag ist eben für ihren Kunden alles Andere als das. Der Einsatz von mehreren betriebs-unabhängigen Live-Shop-Testern ist nicht nur eine ausdrückliche Empfehlung meinerseits, sondern ein absolutes Muss! Nur so können sie ihre eigenen Fehler erkennen und beseitigen. In diesem Zusammenhang sind natürlich auch direkte Feedback-Anfragen bei ihren Kunden, beispielsweise verbunden mit einem Waren-Gutschein oder einem Gewinnspiel, reinste Gelddruckmaschinen. Feedbacks, Bewertungen und Weiterempfehlungen sind online wie auch bei herkömmlichen Geschäften das A und O des Erfolges! Eine einzige schlechte Bewertung oder Meinung ist oft durch hundert gute und positive Bewertungen kaum wett zu machen und kann sie im schlimmsten Fall um ihre Existenz bringen. Behalten sie das immer im Hinterkopf.
- Vermutlich haben sie es bereits erwartet: Natürlich gibt es auch bei dem doch recht komplexen Thema Checkout-Prozess die eine oder andere Tücke! So gilt es durchaus zu prüfen wie einfach sich verschiedene Länder, Sprachen, Währungen, Versandkosten, Zahlungsarten usw. einpflegen und aktualisieren lassen. Insbesondere zu den Versandkosten und den Zahlungsarten sind häufig Zusatz-Plugins notwendig. Hier sollten sie unbedingt auch bedenken, dass Diese, im Gegensatz zu den meisten Shop-Systemen, nicht ganz kostenlos erhältlich sind. So ist speziell bei WooCommerce ein Template sowie ein Rechts-Plugin eines deutschen Anbieters notwendig um den Shop nach deutschem Recht „größtenteils“ abmahnsicher zu machen. Das Template wie auch das Rechts-Plugin ist darüber hinaus jährlich zu erneuern um die ganzen Folge-Updates zu erhalten. Darüber hinaus kenne ich auch nur zwei Anbieter bei welchen sie diese Produkte beziehen können. So liegt man mitunter bei dem auf den ersten Blick doch recht teuer erscheinenden XT-Commerce-Shop in der Pro-Version unterm Strich um einiges günstiger bei besserer Leistung!
- Vermutlich werden sie als Online-Shop-Neuling sich ohnehin zunächst nur auf Deutschland konzentrieren und im zweiten Schritt vermutlich die deutschsprachigen Nachbarländer ergänzen. Doch bereits hier nimmt die Schweiz direkt eine Sonderstellung in Sachen Mehrwertsteuer ein. Mehr zu diesem wie auch vielen anderen komplexeren Themen werden sie in den nächsten Wochen unter „News“ in separaten Beiträgen bzw. in meinen Newslettern finden. Darüber hinaus bekommen sie mit der Schweiz auch nicht nur internationale Versandkosten (die bekommen sie natürlich auch bei Österreich) dazu, sondern auch eine weitere Landes-Währung. Gerade letzteres wird durch den Wechselkurs auch nur pluginseitig zu lösen sein, sofern ihnen nicht langweilig ist und sie täglich oder stündlich ihre kompletten Preise händisch anpassen möchten.
- Zu den Versandkosten gilt noch folgender Leitsatz zu erwähnen: Halten sie es so einfach wie möglich. Oft genügt für Versand innerhalb von Deutschland eine einzige Position sowie einen kostenlosen Versand am einem vorzugebenden Warenwert. Diesen legen sie ganz banal so fest, dass sich die Versandkosten durch ihren Gewinn amortisieren. Kommen nämlich später doch diverse weitere Länder dazu werden sie sich selbst danken diese Vereinfachung beherzigt zu haben.
- Das Gleiche gilt für die Zahlungsarten: Vorkasse und Paypal sind die Top-Favoriten, SEPA und „auf Rechnung“ für Stammkunden interessant. Alles Weitere, insbesondere Kreditkarten-Zahlungen, überlassen sie besser den „Großen“ oder setzen es ab einem bestimmten Umsatz-Volumen ein. Nach meiner Erfahrung rechnet sich der Einsatz, und der damit verbundene Aufwand, von Kreditkarten-Zahlungen nicht unter einem Umsatz von 1.000,00 – 2.000,00 € oder 20 – 30 Bestellungen täglich!
- Besteht ihr Produkt aus gängigen Artikeln ist die Darstellung mit einem Bild, oder im Höchstfall mehreren Bildern, völlig ausreichend. Bieten sie jedoch filigrane Handarbeit, Sammlerstücke oder Ähnliches an ist mitunter die Art und Weise der Bild-Vergrößerung oder gar einer Lupenfunktion sehr entscheidend. Auch diesbezüglich sind die meisten Anbieter bereits gut gerüstet, diverse Unterschiede, insbesondere in Qualität und Usability, bestehen natürlich!
- Das war schon eine ganze Menge, aber längst nicht alles. Die wichtigsten 30 – 40% einer soliden e-Commerce-Online-Shop-Planung können sie diesem Beitrag entnehmen. Das restliche Fachwissen finden sie bestimmt an diversen Stellen im Internet oder eben in den nächsten Wochen in meinen „News“ bzw. in meinen Newslettern! Meinen Newsletter können sie auf meiner Startseite abonnieren!
Zum Thema E-Commerce hat sich auch im B2B in den letzten Jahren extrem viel entwickelt. Auch die Geschäftskunden erwarten einen schnellen und reibungslosen Bestell-Prozess um generell alle betriebs-internen Abläufe zu optimieren. Kataloge ohne Preise, geschweige denn Shops ohne speziell auf den jeweiligen Händler zugeschnittene und verhandelte rabattierte Endpreise sind längst inakzeptabel.
Obwohl viele Experten in allen Bereichen einen starken Anstieg der mobilen Endgeräte-Nutzung sehen widerspreche ich hier ausdrücklich. Abgesehen von 1-Mann-Unternehmen wird kaum ein Mitarbeiter die Anweisung erhalten Lager-Bestellungen von mobilen Endgeräten durchzuführen. Viel zu verstrickt sind die internen Prozesse und die Warenwirtschafts-Systeme bis hin zur Buchhaltung. Somit sollte Ihr Augenmerk im Falle eines reinen oder überwiegenden B2B-Anteils unter Ihrer Kundschaft unbedingt die Desktop-Ausrichtung sein. Bessere, größere und hoch auflösende Produkt-Photos sollten selbstredend sein. Längere Beschreibungen, seitenlange technische Aspekte, Baupläne o.ä. werden ebenfalls erforderlich sein um nicht ständig hunderte Fragen interessierter Händler Farge und Antwort leisten zu müssen. Am Besten orientieren Sie sich hier an den Bestell-Möglichkeiten oder wohl eher den Mankos Ihrer eigenen Lieferanten, falls Sie ein Großhändler sind und Ihre Produkte nicht selbst herstellen. Sind Sie selbst Lieferant eigens entwickelter Produkte ist natürlich das Maximum an Information möglich und sollte auch gegenüber dem Geschäftskunden möglichst transparent vermittelt werden. Ihre Geschäftskunden und auch Ihre Mitarbeiter werden Ihnen dafür dankbar sein.
Neueste Kommentare